Leben retten

Folgende Zeilen sollen Ihnen verdeutlichen wie wichtig unsere Arbeit ist und welcher Aufwand und auch Kostenfaktor hinter einer guten Wildtier Aufzucht steckt. Wenn jemand ein Wildtier findet und dieses in einem Tierheim, oder direkt bei uns abgibt, dann beginnt erst die eigentliche Rettungsaktion. Wildtiere erfolgreich aufzuziehen erfordert sehr viel Wissen, Geduld und auch Ausdauer.

 

Wenn Eichkätzchen Babies bei uns abgegeben werden, werden sie zunächst entfloht und von Ungeziefer befreit. Die Fütterung erfolgt zur Tages- und Nachtszeit alle zwei Stunden mit dem Fläschchen. Diese jungen Tiere benötigen eine spezielle Aufzuchtsmilch (die Vitamine, MIttel zum Aufbau der Darmflora etc enthält). Nach der Fütterung muß jedes mal noch ca. eine viertel Stunde das Bäuchlein und der After mssiert werden, diese Aufgabe übernimmt normalerweise die Tiermutter mit ihrer Zunge, um die Verdauung anzuregen.

 

Obwohl die ersten zwei Wochen die kritischste Zeit sind, ist es nach dieser Zeit noch nicht getan. Nach den ersten 2 Wochen werden die Babies entwurmt und es wird bereits frischer Karottensaft zu dem Futter beigement. Aber der 4. Woche werden Getreide und Reisflocken dem Fläschchen zugegeben, in weiterer Folge werden auch schon Körner und Obst verfüttert. Nüsse werden erst ab der zehnten Woche hinzugefüttert, da die Jungtiere ansonsten große Probleme mit der Verdauung bekommen.

 

Doch auch nachdem die Aufzucht überstanden ist, müssen die Eichkätzchen noch einige Zeit bei uns bleiben bis sie selbstständig genug sind. Erst dann steht einer erfolgreichen wieder Auswilderung nichts mehr im Wege. Unsere Eichkätzchen werden ab ca. August ausgewildert, da sie dann in der Freiheit genug Futter finden, was ihnen einen leichteren Start ins Leben ermöglicht.

 

Bei Igeln und Feldhasen verläuft die Aufzucht vom Aufwand her genauso. Der Unterschied besteht nur darin, dass Häschen eine Milch mit mehr Fettgehalt benötigen, deswegen mengen wir Schlagobers dem Fläschchen bei. Der Igel bekommt noch zusätzlich Insekten. Ganz wichtig ist, dass Feldhäschen erst aber der sechsten Woche Grünfutter zu sich nehmen, dürfen da sonst eine schwere Darmentzündung enstehen kann.

 

Doch nicht nur Eichhörnchen, Hasen oder Igel finden bei uns einen Aufzuchtsplatz. Auch Rehe konnten bereits erfolgreich aufgezogen und wieder ausgewildert werden.

 

Die Tierrettung Weinviertel besitzt die offizielle Genehmigung, Wildtiere aufzunehmen. Verweißte Igeln, Feldhasen deren Mutter überfahren wurde, Eichkätzchen, die durch einen Sturm vom Baum geweht, verletzt und bei uns abgegeben wurden, werden von unserer Obfrau in liebevoller Pflege aufgezogen und zu gegebener Zeit wieder vorsichtig und in eine für dies Spezies sichere Umgebung ausgewildert werden.

 

Weiters werden aufgenommen: Rehkitze, Schwäne, jede Art von Greifvögeln, Enten aller Art, Füchse und Feldhamster. Die Liste könnte man beliebig fortsetzen.